Kays Senf

Mein X200t wollte unter Vista nicht ganz wie ich. Also musste XP drauf. Lenovo hat zwei „Windows XP Tablet PC Edition“ Recovery-DVDs zu einem Gerät dazugelegt, das kein optisches Laufwerk hat. 🙄 Hmmm. Eine 8GB SD-Card hätte die 2k-Euro auch nicht viel verteuert.

Nun ja, erstmal musste ich Vista sichern, damit ich es wieder haben könnte, falls XP auch zickt.

Also habe ich mir die Platte das erste mal angesehen und war erstaunt, dass Lenovo absolut kein Geheimnis aus seinen Recovery Daten macht. Alle Images, Konfigurationsdateien, Batches, ja selbst Perl-Scripte sind frei verfügbar. Ok, das kann man so machen, ich würde das nicht tun.

Schnell habe ich mir eine neue Shell in das WinPE 2.0 eingebaut, das mit der blauen ThinkVantage Taste beim Booten gestartet wird. Damit konnte ich vom installierten Vista rasch eine Sicherung auf meine USB-Festplatte machen.

So, nun nur noch XP drauf und gut… So der Plan!

Schnell den Inhalt der XP DvDs auf USB-Platte gezogen und von da auf das Notebook kopiert. Das muss doch auch ohne optisches Laufwerk gehen… aber wie, das habe ich nicht endgültig herausfinden wollen. Nach mehreren Versuchen bei denen jedes Mal nach ca. einer Viertelstunde etwas nicht am rechten Platz war, entschloss ich mich, in die Firma zu fahren und mir ein externes Laufwerk zu borgen.

Das dauerte zehn Minuten… Das darauf Folgende nicht!

Die Lenovo-Recovery zog zunächst den Inhalt der DvDs auf die frisch formatierte Notebook Platte. Das war nach weniger als einer Stunde erledigt. Dann wurde neu gestartet und Windows von der Recovery-Partition auf das Systemlaufwerk kopiert. Das dauerte auch weniger als eine weitere Stunde.

Ich dachte schon, das wars dann… Aber gut zwei weitere Stunden lang sah ich Folgendes:

Erstaunlicher Weise verbirgt Lenovo nicht, was getan wird. Die Ausgabe der Perl-Skripte und Batch-Dateien, ja die ganze Windows-Oberfläche hätte man leicht durch einen Installationsfortschritt verdecken können. SoftThinks hat das damals jedenfalls so gemacht. Ok, muss ja nicht schön aussehen, ist ja billig das Teil. Hauptsache es geht. Ich war ähnlich, wie bei einer Gentoo-Linux Neuinstallation, erstaunt dass Stundenlang Skripte ablaufen und hinterher alles (fast) geht.

So, nach insgesamt über fünf Stunden (meine dämlichen Recovery-Versuche von der Festplatte nicht mit eingerechnet) hatte ich endlich ein fast jungfräuliches Windows XP Tablet PC Edition auf meinem Notebook. Der Akku war schon ein Mal komplett leer und wieder voll.

Jetzt noch die Bloatware runter und los geht’s.

Knapp einen halben Tag später war das XP komplett eingerichtet, mit allen Werkzeugen, die ich so brauche.

Nun ja, viel verbessert hat sich durch XP nichts.

Der Akku hält nicht länger, als in Vista mit deaktivierten Tasks (Ich war echt erstaunt!), der Display-Neigungssensor spukt genau so rum, die Tablet-Integration ist behäbiger und zu meinem Erstaunen funktionierte die Fingerabdruck-Anmeldung regelmäßig nicht. Der Sensor ignorierte einfach das Überfahren mit dem Finger, aber der Anmeldebildschirm zeigte nach, wie vor „Fingerabdruck-Anmeldung Finger einlesen“. Ich brauchte eine Weile, um herauszufinden, dass Windumms den Sensor abschalten kann, um Energie zu sparen. Das blödsinnige Feature war natürlich aktiviert. Außerdem schmierte regelmäßig der Tablet/Touchscreen-Treiber ab.

Also beschloss ich, den Taschenlampen-Effekt von Vista zu ertragen und den großen Akku zu kaufen.

Der Große Akku glänzt mit „hervorragenden“ Spaltmaßen

hat aber eine prima Laufzeit. Er hält meist um die sieben Stunden durch. Das ist mir genug 🙂

Jetzt muss ich nur noch mit den dämlichen Energieoptionen von Vista leben. Leider schmiert der Tablet-Treiber auch in Vista ab und erfordert ab und zu einen Systemneustart… nun ja, es ist nur ein Notebook. Ich muss versuchen, nicht immer alles perfekt funktionierend haben zu wollen…

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